Am 28.10.2010 hatte Benny's Schutzengel alle Hände voll zu tun.
Der 28.10.2010 - ein Tag den ich nie mehr vergessen werde. Ein Albtraum!
Es war ein wunderschöner, sonniger Morgen. Ich hatte Spätdienst und nach dem alle meine Stubentieger
versorgt waren- was tut man als Hundebesitzer an einem so schönen Tag? Natürlich nichts wie raus in Wald
und Flur , wo sich die kleinen Lieblinge so richtig austoben können. So auch an diesem Morgen. Wir fuhren zu einer Wiese,
welche ich schon seit 20 Jahren mit meinen Hunden nutze- groß, übersichtlich und mit einem kleinen Bachlauf. Also einfach ideal.
Das ist die Wiese. Der Bachlauf befindet sich rechts bei den Bäumen. Nach dem meine Kleinen ca. 1,5 Stunden gespielt hatten,
sind wir in Richtung Bach gegangen, wo die Hunde ihren Durst stillen konnten.
Der Bachlauf. Ein unscheinbares Bächlein welches aus einem noch unscheinbarerem Rohr hervorspringt.
Das ist das Rohr. Ein Kilometerlanges Überlauf- und Drainagerohr. Natürlich waren Beide jetzt durstig und immer noch
übermütig und aufgedreht. Sie trinken- und plötzlich passiert das Unfassbare! Benny verschwindet im Rohr! Zuerst höre
ich Ihn noch. Dann wird es still. Rufen, mit seinem Quietschball locken- alles hilft nichts. Es ist Totenstille. Nur das leise
Plätschern des Wassers ist zu hören. Nach dem ich eine halbe Stunde vergebens gewartet hatte, dachte ich noch das Rohr
hat noch einen Ausgang- aber weit und breit -- NICHTS. Ich rief dann die Polizei an und diese verwies mich an die Feuerwehr.
Die FFW rief dann die ZWW welche über fahrbare Kameras verfügt. Nun begann die Suche. Die erste Kamera kam nur
etwa 60 m in's Rohr, dann verhinderten eingewachsene Wurzeln die weitere Suche. Die 2 Kamera kam nach etwa 120 m
nicht mehr weiter, dann hing Sie an einem Seitenzulauf fest. Es wurde immer aussichtsloser- kein Lebenszeichen,
kein Geräusch -nichts. Immer wieder die Frage- ist der Hund auch wirklich im Rohr? Wo sonst? Lebt er noch?
Dann kam Herr W. mit dem Vorschlag, da aufzubaggern, wo es mit der Kamera nicht mehr weiter ging.
Nach dem das Rohr an dieser Stelle offen war, ging es nun von da aus mit der Kamerasuche wieder weiter.
Die Kamera fuhr und fuhr- und dann, da war er, MEIN BENNY. Unbeschreiblich. Ein Häuflein Elend. Zitternd,
hilflos, feststeckend ca. 200m tief im Rohr 2 m unter der Erde im eiskaltem Wasser.
Ein Foto vom Monitor. Die Zeit lief davon denn es
war mittlerweile schon 15 Uhr und es wird bald dunkel. Die Entfernung , wo Benny steckt, war nun bekannt, aber nicht
der Verlauf des Rohres. Nun musste die richtige Stelle gefunden werden. Es wurde aufgebaggert, gesucht , neu gemessen.
Dann - ein leises winseln. Er lebt. Benny verschwand 10.15 Uhr im Rohr- 18 Uhr wurde er befreit. Er steckte fast 8 Stunden
im eiskaltem Wasser im engen Rohr , 2m tief und 200m vom Ausgang entfernt fest .Sein Leben hing nur noch am seidenen Faden.
An dieser Stelle möchte ich allen Rettungskräften für Ihren Einsatz ganz herzlich danken. Besonders den Mitarbeitern der ZWW
und der Technofarm Adorf welche die Suche nicht aufgegeben haben und bis zum Schluss Ihr Bestes gegeben haben!
Einen lieben Dank auch an meine PDL- die sofort vollstes Verständnis für meine Situation hatte und meine Kollegin ,
welche meinen Spätdienst übernommen hat. Und danke für die Fotos!
Wie sich dann herausstellte, befand sich im Rohr auch noch ein Fuchs. Diesen hatte mein kleiner Benny wohl gewittert.
Zum Verhängnis wurde den Beiden , dass das Rohr nach oben enger wurde und auch keinen weiteren Ausgang hat.
Welchen Albtraum ich an diesem Tag durchlebte, die Angst, die Hilflosigkeit und das unbeschreibliche Mitleid,
welches ich für meinen kleinen Benny empfand- es lässt sich nicht in Worte fassen. Das ist jedoch nichts, im Vergleich zu dem,
was mein kleiner Liebling empfunden haben muss.
Nach dem mein kleiner Sonnenschein tierärztlich versorgt, geduscht , geföhnt und aufgewärmt wurde, muss er sich erst
einmal erholen.
Nun wünsche ich mir nur noch eines- das aus meinem kleinen Benny bald wieder der fröhliche und verspielte Hund wird
der er vorher war.